Früher war der Stress hart – heute ist er leise, aber ständig

    Ein Gespräch über Erschöpfung damals und heute 

    Neulich, im Friseurgeschäft, saß ich mit einer lieben Kundin zusammen. Sie wird bald 87. Ihr Blick ist wach, ihre Worte klar.
    Wir sprachen über Haarausfall bei jungen Männern – und plötzlich landeten wir mitten beim Frisieren in einem Gespräch über Stress.

    Ich meinte, dass vieles mit Ernährung, Hormonen und dem heutigen Lebensstil zu tun habe – mit Überforderung, ständiger Erreichbarkeit, Druck.
    Und sie – ganz ruhig – sagte:
    „Ach wissen Sie… Wir hatten auch Stress. Und keinen leichten.“

    Und sie hat recht.
    Die Nachkriegszeit war hart. Unsicher, entbehrungsreich, oft voller Angst.
    Und doch spüre ich: Irgendetwas ist heute anders.

     

    Stress damals: hart, körperlich – aber mit Pausen

    Früher war der Stress greifbar. Man wusste, woher er kam: Krieg, Wiederaufbau, Hunger, Verantwortung.
    Er war körperlich – in den Händen, im Rücken, in den langen Wegen und der mühsamen Arbeit.
    Aber abends war oft Schluss. Es wurde dunkel. Man saß vielleicht noch beisammen. Und irgendwann: Ruhe.

    Kein Bildschirm, kein ständiges Vergleichen, keine Benachrichtigungen.
    Dafür eine gewisse Struktur – feste Wochenrituale.
    Der sonntägliche Kirchgang, das gemeinsame Mittagessen, stille Momente, in denen man einfach nur bei sich war.

    Der Körper war erschöpft – aber der Kopf durfte zur Ruhe kommen.

    Und trotz aller Trümmer war da oft ein Funke von Hoffnung.
    Vom Aufbauen. Vom Neuanfang. Von: Es kann wieder besser werden. 

     

    Stress heute: leise, klebrig – ohne Ende

    Heute ist der Stress seltener sichtbar.
    Wir haben saubere Hände, bequeme Kleidung, Essen im Überfluss.

    Und doch: Wir sind müde. Innerlich. Dauerangespannt. Und seltsam leer. 

    Der moderne Stress begegnet uns im Flüsterton.
    Er kommt durch To-do-Listen, die nie enden.
    Durch Nachrichten, die uns rund um die Uhr erreichen.
    Durch Erwartungen, die wir selbst nicht mehr durchschauen.

    Er sagt nicht: „Überlebe.“
    Sondern:
    „Es reicht nicht. Sei mehr. Tu mehr. Vergleich dich. Optimiere.“

    Und das jeden Tag. Ohne Pause.
    Sogar im Schlaf denken viele weiter.
    Es ist, als würden wir funktionieren – aber nicht mehr wirklich atmen. 

     

    Was das mit uns macht

    Kein Wunder, dass so viele Menschen heute erschöpft sind.
    Dass Haare ausfallen, der Rücken schmerzt, das Herz rast – obwohl doch „eigentlich alles okay“ ist.

    Denn unser Nervensystem braucht etwas, das wir kaum noch kennen: echte Ruhe.
    Nicht nur im Urlaub. Nicht erst nach einem Zusammenbruch.
    Sondern mitten im Alltag.

    Pausen, in denen wir nicht erreichbar sind.
    Nicht leisten. Nicht denken müssen.
    Einfach nur sein.

     

    Was wir von früher lernen können

    Vielleicht können wir uns heute wieder erinnern:

    • Wie heilsam Rituale sind

    • Wie gut es tut, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren

    • Wie viel Nähe entsteht, wenn man einfach zusammensitzt – ohne Eile, ohne Absicht

    Und vielleicht ist das der Anfang: zuzuhören.
    So wie ich es an diesem Tag getan habe – bei einer alten Dame, die mehr erlebt hat, als ich mir vorstellen kann.
    Und die doch offen blieb für mein Erleben heute.

     

    Vielleicht ist die Kunst unserer Zeit, das Tempo zu verlangsamen – nicht, weil wir schwach sind, sondern weil wir spüren: So geht es nicht weiter.
    Und vielleicht liegt in dieser Erkenntnis mehr Stärke als in jedem Funktionieren.

     

    Alles Liebe, Martina

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