Was mich von meiner Mitte trennt – eine persönliche Reflexion

     🌿Ich habe lange geglaubt, dass ich nur dann wertvoll, wichtig und richtig bin, wenn ich alles im Griff habe. Organisiert, freundlich, funktionierend. Eine, auf die man sich verlassen kann, die immer am Machen ist.
    Aber irgendwann habe ich gemerkt: Ich bin zwar da – aber nicht bei mir.

     

    Wie es sich anfühlt, nicht in der Mitte zu sein

    Kennst du das Gefühl, aus deiner Mitte zu sein?
    Vielleicht ist es für dich eher ein Bild oder ein bestimmter Klang, den du dann hörst.

    Für mich zeigt es sich so: Ich bin zerstreut, reagiere über, bin schnell gereizt. Es wird eng in mir, mein Atem wird flach und mein Kopf laut. Meine Aufmerksamkeit ist überall – und gleichzeitig nirgends. Ich verliere die Verbindung zu mir, wie ein innerer Kompass, der den Kontakt verliert.

    Es fühlt sich an, als würde ich mich selbst aus den Augen verlieren – ohne dass es jemand merkt. Nach außen läuft alles weiter. Aber innerlich wird es dröhnend, hektisch, zum Überlaufen voll. Ich könnte aus der Haut fahren.

     

    Was mich rausbringt

    Oft sind es die alltäglichen Dinge, die mich wegziehen:
    Aufgaben, die sich stapeln. To-Dos, die drängen. Termine, die keine Lücke lassen.
    Der Eindruck, alles gleichzeitig machen zu müssen, reißt mich schnell aus meiner Mitte.

    Genauso, wenn ich in viele Rollen gleichzeitig schlüpfen muss – funktionieren, zuhören, entscheiden, leisten – verliere ich mein eigenes Gefühl.
    Auch die Erwartungen von außen machen es schwer, bei mir zu bleiben: Projektionen, Schubladen, das „So bist du doch“ – und das Gefühl, etwas erfüllen zu müssen, das ich vielleicht gar nicht bin.

     

    Die Angst hinter dem Funktionieren

    Wenn ich ehrlich bin, steckt unter meinem Funktionieren oft Angst.

    Was passiert, wenn ich wirklich dem nachgehe, was für mich wichtig und richtig ist?
    Wenn ich bei mir bleibe – und die Harmonie bricht?
    Wenn ich nicht mehr allen gerecht werde? Wenn ich plötzlich nicht mehr so gut funktioniere, wie andere es von mir kennen?
    Was, wenn ich mich an erste Stelle setze – nicht aus Egozentrik, sondern aus einem gesunden Maß an:
    „Ich achte auf mich und meine Bedürfnisse“?

    Ich fürchte, als faul zu gelten. Den Anschluss zu verlieren. Chancen zu verpassen. Nicht mehr dazuzugehören. Schwach zu sein.
    Vielleicht sogar – ganz existenziell – am Ende allein dazustehen. Vielleicht unter der Brücke.
    Mein ganz persönliches Horrorszenario.

    Jeder von uns hat Ängste, die unter der Oberfläche wirken.
    Diese Ängste sind alt. Und sie sind da.
    Sie wollen uns vor Schlimmem bewahren.
    Doch sie sind selten die Wahrheit.

     

    Was mich erinnert, wer ich wirklich bin

    Tief in mir weiß ich:
    Meine Mitte ist kein Rückzug.
    Sie ist Kraft.
    Sie ist Leuchten. Strahlen. Klarheit, Freundlichkeit, Aufrichtigkeit.
    Sie ist nicht angepasst – sondern echt.

    Wenn ich mit mir verbunden bin, muss ich niemandem etwas beweisen.
    Dann bin ich nicht schwach, weil ich langsamer werde – ich bin mutig, weil ich in einer überdrehten Welt still werde.
    Ich bin stark, weil ich bewusst einen anderen Weg wähle.
    Ich bin groß, weil ich innerlich wachse, statt mich klein zu machen.
    Und ich beginne, von innen heraus zu leuchten – weil mein Körper in seine Balance findet, sich sortiert und mein Geist klarer wird.

     

    Einladung zum Innehalten

    Wenn du dich selbst manchmal verlierst – nicht laut, nicht sichtbar, aber doch spürbar – dann bist du nicht allein.

    Vielleicht ist genau jetzt ein guter Moment, einen Schritt zurück zu machen. Und dich zu fragen:

    Wo bin ich gerade wirklich?
    Und wo möchte ich sein?
    Was brauche ich – wirklich, wirklich?

    Wenn du magst, begleite ich dich ein Stück auf diesem Weg. 🌿 Kurse und Workshops hier.

     

    Alles Liebe für Dich, Martina

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