Wir alle kennen diese Tage: Die „Ich-muss-noch“-Liste wächst ins Unendliche, die Termine jagen sich, und zwischen Arbeit, Familie und Verpflichtungen bleibt kaum Platz für uns selbst. Gerade in solchen Momenten kann ein wenig bewusste Bewegung wahre Wunder wirken – nicht, um noch mehr zu leisten, sondern um zu entspannen, zu regenerieren und neue Energie zu tanken.
Warum sanfte Bewegung so wirksam ist
Wenn der Stress uns im Griff hat, reagiert der Körper oft mit Hochspannung: Die Muskulatur wird angespannt, der Atem wird flach, und unser Nervensystem schaltet auf „Kampf-oder-Flucht“. Sanfte Bewegungen wie ruhige Dehnübungen, fließende Bewegungsabfolgen oder achtsames Gehen können diesen Kreislauf durchbrechen. Sie senden dem Körper das Signal: „Es ist okay, loszulassen.“
Im Gegensatz zu intensiven Workouts, die oft die Stresshormone weiter anheizen, setzen sanfte Übungen auf Entschleunigung. Sie fördern die Durchblutung, entspannen die Muskulatur und beruhigen das Nervensystem. Das Ergebnis: Du fühlst dich präsenter, klarer im Kopf und gestärkt für die Herausforderungen des Tages.
Das Schöne ist, es muss nicht kompliziert sein, um sanfte Bewegung in deinen Alltag einzubauen. Gerade unser Gehirn mag es leicht und einfach.
Drei einfache Übungen für mehr Ruhe und Energie
Der Wellen-Atem
Setze dich bequem hin oder stelle dich aufrecht hin. Schließe die Augen und lege deine Hände auf deinen Unterbauch. Atme tief durch die Nase ein, sodass sich deine Bauchdecke hebt, und atme dann langsam durch den Mund aus. Stelle dir vor, wie eine sanfte Welle durch deinen Körper strömt, alles mit sich nimmt und Ruhe hinterlässt. Wiederhole dies für fünf Minuten.
Stehen wie ein Baum
Stelle dich mit leicht gebeugten Knien aufrecht hin und hebe deine Arme auf Brusthöhe vor dir, als würdest du einen Baum umarmen. Lass Arme und Schultern locker, als ob du sie in der Luft ablegst und von ihr tragen lässt. Schließe deine Augen und konzentriere dich auf deine Atmung. Spüre, wie bei jedem Einatmen die Luft in dich strömt und beim Ausatmen wieder entweicht. Wenn Gedanken kommen, nimm sie wahr und lass sie wie Wolken am Himmel weiterziehen. Richte deinen Fokus immer wieder auf deinen Atem. Diese Übung erdet dich, gibt dir Stabilität und schärft deinen Fokus und deine Konzentration.
Schulterkreis mit Loslassen
Setze oder stelle dich entspannt hin. Ziehe deine Schultern langsam nach oben zu den Ohren, halte kurz inne und lasse sie dann mit einem langen Ausatmen wieder sinken. Wiederhole diese Bewegung zehnmal und stelle dir vor, dass du bei jedem Ausatmen Anspannung loslässt. Diese kleine Bewegung hilft, Verspannungen zu lösen, die sich oft bei Stress im Schulter- und Nackenbereich festsetzen.

